Messmethode

Die Dimension eines Baumes lässt sich anhand verschiedener Merkmale erfassen. Das Heranziehen des Alters scheidet in der Regel aufgrund fehlender Informationen aus. Die Ermittlung der Höhe gestaltet sich bei der Verwendung manueller Messverfahren als schwierig und ungenau.

Als gängigste Methode hat sich die Erfassung des Stammdurchmessers bzw. des Stammumfanges durchgesetzt. In Deutschland werden in den überwiegenden Fällen zwei Messhöhen angewandt: Baumschulen wenden die Stammumfang-Messung (STU) in 100 cm, Forstverwaltungen und viele Behörden die Ermittlung des sogenannten Brusthöhendurchmessers (BHD) bzw. des Brusthöhenumfanges (BHU) in 130 cm Stammhöhe an.

Beschreibung der Messmethode:

- Die stärksten, also dicksten Bäume werden durch die Messung des Stammumfanges im Idealfall in 130 cm Stammhöhe über dem Erdboden (Brusthöhendurchmesser = BHU) mit Hilfe eines Maßbandes ermittelt.

- Sollten sich in der Stammhöhe von 130 cm Äste, Fremdkörper, Beulen, Tumore oder Astanläufe befinden, die die Ermittlung des eigentlichen Stammumfanges beeinträchtigen, wird der geringste Stammumfang im Bereich unterhalb von 130 cm Höhe herangezogen, der sogenannten Taille des Baumes. Ist eine Messung unterhalb z.B. aufgrund von Ästen nicht möglich, so wird der Stammumfang möglichst nah oberhalb der Höhe von 130 cm gemessen.

- Die Messhöhe von 130 cm wird ab dem höchsten Erdbodenkontakt des Stammes ermittelt. Sollte das Erdreich unterhalb des Baumes ausgespült worden sein und die Wurzeln freiliegen, beginnt die Messung an der nicht mehr mit dem Erdreich verbundenen Stammbasis. Am Hang erfolgt die Messung seitlich des Baumes ab dem Erdbodenkontakt der mittleren Stammachse, dem vermuteten Keimpunkt des Baumes.

- Gabelt sich der Baum unterhalb von 130 cm Stammhöhe (Höhe der Astkehle), so wird nur der stärkste Stämmling in 130 cm Höhe über dem Boden vermessen.

- Der Stammumfang wird rechtwinklig zur Stammachse gemessen.

- Bei einem schräg stehenden Baum wird die Messhöhe parallel zur Stammachse, an gekrümmten Bäumen entlang des Stammverlaufes ermittelt.

- Wurzelanläufe werden bei der Ermittlung der Messhöhe nicht berücksichtigt; die bei wenigen Baumarten wie zum Beispiel der Säulen-Pappel typischen hoch reichenden Brettwurzeln werden aber übermessen.

- Stammkörper mit einer Mindesthöhe von 130 cm, die sich mittels Verwachsungen aus mehrstämmigen und -kernigen Bäumen gebildet haben, werden als Einzelstamm betrachtet, wenn sie einen gemeinsamen Stammkörper durch Verwachsungen der Rinde gebildet haben. Sonst wird grundsätzlich nur der stärkste Stämmling vermessen, auch wenn sich der Baum erst oberhalb von 130 cm Höhe gabelt. Die vermutete Mehrkernig- oder stämmigkeit eines Baumes wird bei der Beschreibung der Gestalt aufgeführt.

Die Höhen der aufgeführten Bäume wurden entweder mit Hilfe eines Neigungsmessers, eines sogenannten Klinometers der Marke Suunto oder mit einem Laser-Entfernungsmesser Nikon Forestry Pro ermittelt.


Die Kronendurchmesser wurden mit dem Massband aufgenommen bzw. abgeschritten. Da die Kronenform jedes Einzelbaumes sehr variabel sein kann, wurde ein Mittelwert aus der breitesten und der schmalsten Kronenseite errechnet.